Reifendruck beim Motorrad: Darauf kommt es an
Der Reifendruck beim Motorrad beeinflusst die Performance und die Sicherheit deines Motorrades. Daher ist es unabdingbar, für deine Maschine den richtigen Druck zu wissen. Schließlich trägt die Luft in den Pneus nicht nur das Eigengewicht des Motorrads. Es kommen das Gewicht der Besatzung und des Gepäcks hinzu. Stimmt der Luftdruck nicht, ist dies während der Fahrt spürbar. Das Handling und die Fahrbarkeit der Maschine leiden darunter. Hinzu kommt ein erhöhter Verschleiß und in Summe wirkt er sich negativ auf die Fahrsicherheit aus.
Wie wirkt sich zu hoher oder zu niedriger Luftdruck aus?
Ein sinkender Spritverbrauch und eine bessere Handlichkeit sind die beiden einzigen Punkte, die bei einem zu hohen Reifenluftdruck positiv ins Gewicht fallen. Alle weiteren Effekte wirken sich negativ auf das Fahrverhalten aus:
- Auf der Lauffläche erhöhter Verschleiß
- Weniger Komfort
- Reifen kommen nur schwer auf Betriebstemperatur.
- Schlechtes Feedback der Reifen
- Schäden am Fahrwerk, da die Pneus Erschütterungen zu wenig dämpfen.
- Reifen können platzen
Ist der Luftdruck im Reifen zu niedrig, hat das ebenfalls spürbare Auswirkungen. So steigt etwa der Komfort an und auch die Stabilität nimmt zu. Dennoch überwiegen die negativen Effekte:
- Mehr Verschleiß auf den Flanken
- Spritverbrauch steigt
- Die Maschine ist weniger handlich.
- Bremsweg verlängert sich
- Bei Nässe schlechter Grip
- Reifenschäden
Was sollte man beim Luftdruck der Motorradreifen beachten?
Wer häufig mit dem Bike unterwegs ist, sollte regelmäßig den Luftdruck in den Pneus überprüfen. Bei Vielfahrern empfiehlt sich ein zweiwöchiges Intervall. Daneben ist es wichtig, zusätzlich den Druck vor jeder längeren Tour zu kontrollieren. Besitzt du noch keinen eigenen Luftdruckprüfer kannst du dafür das Reifenfüllmessgerät an der Tankstelle verwenden.
Beim Fahren erwärmen sich die Reifen. Daher erfolgt die Messung am besten vor der Fahrt in kaltem Zustand. Achte darauf, dass du vor der Kontrolle maximal 1,5 km fährst. Alternativ sollte der Zeitraum zwischen der Messung und der letzten Fahrt mindestens drei Stunden betragen.
Lang, kurz oder doch lieber gebogen? Welches Ventil hält dicht?
Über das Ventil bringst du Luft in den Reifen und regulierst den Druck im Inneren. Die Ventilwelt ist vielfältig. Je nach Fahrzeugtyp und Anwendung gibt es verschiedene Arten von Ventilen.
Schrader-Ventil: Auch als Standard- oder Autoventil bekannt. Es hat einen inneren Ventilkern und einen Stift in der Mitte. Um den Luftdruck zu verändern, kann der Stift mit einem speziellen Ventilwerkzeug herausgedreht werden.
Dunlop-Ventil (Blitzventil): Der Aufbau ähnelt dem Schrader-Ventil, allerdings ohne Ventilkern. Um Luft abzulassen, wird der Ventilschluss durch Drücken geöffnet.
Metrisches Ventil: Das als TR414 oder TR87 bekannte Ventil wird für einige Motorräder und Roller häufig verwendet. Schmaler als das Schrader-Ventil erfordert es eine spezielle Metallkappe zum Schutz.
Winkelventil: Hierbei handelt es sich um seitlich gebogenes Schrader-Ventil. Diese Ventilart wird häufig in Motorrädern verwendet, deren Ventilöffnungen schwer zugänglich sind, um das Aufpumpen bzw. die Luftdruckkontrolle zu erleichtern.
Tubeless-Ventil: Auch schlauchlose Reifen benötigen ein Ventil. Wie bei herkömmlichen Pneus mit Schlauch stehen hier ebenfalls je nach Hersteller und Modell die oben genannten Ventiltypen zur Auswahl.
So findest du den richtigen Reifendruck
Für eine sichere Fahrt ist der richtige Reifendruck entscheidend. Er muss abhängig vom Einsatz und einer möglichen Zuladung (Gepäck und/oder Beifahrer) angepasst werden. Um die richtigen Werte für deine Maschine zu finden, kannst du einen Blick in die Bedienungsanleitung des Bikes werfen. Die Hersteller bringen zudem am Motorrad (meist auf der Schwinge) einen Sticker mit allen relevanten Daten dazu an.
Reifendrucksensoren: Nützlich oder einfach nice to have?
Moderne Motorräder werden mit immer mehr Technik vollgepackt. Reifendrucksensoren sind ein Aspekt, der sich steigender Beliebtheit erfreut. Sie liefern dir direkt auf das Display deines Motorrads genaue Daten zu dem aktuellen Reifendruck. Neben den Systemen, die herstellerseitig angeboten werden, gibt es im Handel auch Aftermarket-Lösungen, die sich bewährt haben. Diese Gadgets können das Leben erleichtern, ist der Reifendruck ja bereits vor der Fahrt bekannt. Trotz aller technischen Helferlein: Man kann nie vorsichtig genug sein, daher empfehlen wir zusätzlich eine manuelle und regelmäßige Überprüfung des Reifenluftdrucks.